Erste Tage in der Schule

Diese Woche war nun ein erstes Anwärmen dran...am Donnerstag hatte ich bereits eine Vorbesprechung in der Sec/ Prepa( das ist die Sekundarstufe unserer Schule, die am anderen Standort ist), dort waren auch die Fachleiter zu einem Mittagessen eingeladen. 

Am Freitag gab es ein Stehfrühstück,  ebenfalls in der Sec/ Prepa , für den ganzen Standort Lomas Verdes, danach eine Gesamtkonferenz für alle.. Danach sind wir runter zu uns in die Primaria gefahren (runter , weil die Sec oben auf dem Berg liegt). Dort hatten wir dann noch eine Dienstbesprechung, die nur für die Grundschule relevant war..Den Stundenplan gab es ebenfalls, sogar mit Kooperationsstunden, um im Jahrgang zusammenzuarbeiten..Sehr gut...

Heute morgen, also am Samstag, gab es dann ein Frühstück für alle drei Standorte   im Standort Herradura , das ist der westliche Standort . Eigentlich wollte ich da nicht hin, denn samstags um 8.00 irgendwo sein, ist schon mit 6.00 aufstehen verbunden..Aber es wurde gesagt, dass man dahin muss. Na gut !!!Es wurden viele Reden gehalten und es gab wieder mal ein deftiges Frühstück, Omelette mit Kartoffeln, muy rico, dazu deutsche Brezeln und einen kleinen Obstsalat..und einen kleinen Calavera zum Naschen.

der Rest des Tages ging mit Putzen und Arbeiten drauf..

Letzte Ferientage

 Seit ein paar Tagen ist die neue Kollegin da. Gestern Nachmittag war sie bei mir zum Kaffee, nachdem ich morgens endlich mal wieder gelaufen bin. Ihr geht es wie mir im letzten Jahr und wir haben fast nur über Schule und Schulentwicklung gesprochen.. das war sehr gut, sie ist nett und sehr dankbar für all die Hilfen…Aber wir bewegen uns auf Augenhöhe von der Haltung her und das ist schon mal gut. 

Am Spätnachmittag gehen wir noch durch die Condesa und essen beim Ticonzito noch einen Tacco al Pastor. Das ist sehr nostalgisch, denn dort habe ich vor einem Jahr mit Ines gesessen, die mir alles erklärt hat. 

Heute morgen kommt Anna  zu mir und wir fahren mit dem Uber zur Schule. Ich zeige ihr alles, gebe ihr die Bücher und sie wuselt sich ein. Von  den anderen deutschen Kollegen ist außer der Schulleitung noch keiner da.

Die mexikanischen Kollegen müssen bereits heute anfangen und von allen werden wir freundlich begrüßt.

Das erzeugt sehr viel Wohlbefinden und Wärme. Eine ältere Kollegin, was heißt hier älter , sie ist so alt wie ich, begrüßt mich mit einer freudigen Umarmung und Luz Ma, die sonst so ruhig ist und zum Lachen in den Keller zu gehen scheint, kommt auf mich zu und begrüßt mich herzlich.. vielleicht liegt es daran, dass ich als einzige der deutschen Kollegen beim Lehrerfrühstück war und mit ihnen am Tisch saß. 

Dann noch ein Schwätzchen mit Ricardo, unserem Hausmeister und Ale, unserer Psychologin und ich räume weiter im Deutschraum auf. Bereits nach 10 Minuten ist der Mülleimer voll und  ich muss erstmal sondieren, was wir überhaupt noch gebrauchen können. Es nimmt langsam Formen an, aber ich denke, dass ich den Raum bis zu den Herbstferien Ende Oktober fertig bekomme. Um 14 Uhr fahren wir mit dem Uber zurück, dieses Mal zu ihr, da sie die schweren Taschen hat. Ich laufe die knappen 2km nach Hause, koche erstmal und der Rest des Tages geht für Arbeit drauf..

Nun sind es noch 2 freie Tage und ich denke, es wird Zeit, dass es losgeht…

Cuernava, die Stadt des ewigen Frühlings

Bevor der komplette Wahnsinn wieder losgeht, mache ich noch einen Ausflug nach Cuernavaca, der Stadt des ewigen Frühlings...auch hier hat es sich Maximilian von Habsburg gutgehen lassen, er hatte hier eine Sommerresidenz und einen großen Garten, den Jardin Borda...er ist schön angelegt, aber es wirkt doch alles recht vernachlässigt. Die Mauern bröckeln, der Teich ist verdreckt und auch das ganze Mauerwerk könnte ein bisschen Farbe vertragen...insgesamt ist der Ort auf den 1. Blick sehr schön, aber im Hintergrund sieht man die Armut ..es liegt viel Dreck herum und auch viele Häuser sehen sehr verfallen aus..

Neben dem Zocalo thront der Palast von Hernan Cortes, dem spanischen Eroberer..ein imposantes Gebäude, aber seit dem schweren Erdbeben  2017 ist es geschlossen, da es einsturzgefährdet ist..auch hier fehlt wohl das Geld für die Restaurierung. 

Dafür gibt es eine schöne Kirche, die nicht so protzig katholisch ist mit so viel Gold, sondern eher schlicht gehalten , von innen wirkt sie fast reformiert, aber auch nur fast..

Das Prunkstück für mich aber ist das Museum von Robert Brady, einem Künstler aus Iowa, der hier gelebt und gearbeitet hat und der seine gesammelten Kunstwerke aus der ganzen Welt hier ausstellt. Ein kleines , aber feines Museum und der " Aufpasser" erzählt mir, dass es einen Unterstützerkreis gibt, der das Museum aufrecht erhält. Die Architektur ist bestechend, die Küche und die Bäder haben noch die alten, aber schönen Kacheln und im Garten ist sogar ein Pool.

der Garten ist liebevoll angelegt und überall stehen und hängen  Bilder und Gegenstände, die er vermutlich aus der ganzen Welt hierher gebracht hat.

Es hängt sogar ein Mosaik aus Ravenna an der Wand, aus der Stadt in Italien, in der es so viele Mosaike gibt und in der meine Schwester Dagmar lebt.

Am Ende finde ich noch ein wunderbares Plätzchen für einen Cafecito

Das Schloss von Chapultepec

Mitten im Bosque von Chapultepec steht ein Schloss auf einem Berg. Es birgt gleichzeitig das Geschichtsmuseum der Stadt. Es ist nicht mal 1 Kilometer weg, aber ich habe es noch nie besichtigt. Am Wochenende sind immer lange Schlangen vor dem Eingang und in der Woche hatte ich bisher keine Gelegenheit, da ich entweder im Urlaub oder in Deutschland war oder gearbeitet habe.

Heute ist es ganz leer. Man läuft über eine kleine Allee hoch und steht vor einem imposanten Gebäude. In einem Teil ist die Geschichte Méxicos dargestellt und auch hier zeigt sich wieder, wie erbarmungslos die europäischen Conquistadores die Indigen beraubt, getötet und vor allem auch christianisiert haben...

Ebenso wird mithilfe eines Comics erklärt , wie das Leben von jungen Soldaten war, die im Unabhängigkeitskrieg ihr Leben gelassen haben. Ihnen ist eine U-Bahn Station und mehrere Denkmäler gewidmet..es sind die niños, junge Männer, die gestorben sind, weil u.a. auch die USA Besitzansprüche angemeldet haben.

nach einem von ihnen ist meine Straße benannt...Fernando Montes de Oca..

auf diesem Bild sieht man den Berg, auf dem das Castillo gebaut wurde..

diese Skulptur basiert auf der Sage, dass die Mexicali als Nomaden auf der Wanderung waren und auf  ein Zeichen von ihrem Gott gewartet haben, dass er ihnen ein Platz zeigt, wo sie sich niederlassen können. Es sollte dort sein, wo ein Adler eine Schlange im Maul hat und auf einem Kaktus sitzt. Das haben sie im Valle de México gefunden und dort auf einem See die Stadt Tenochtitlan gegründet, das heutige Mexico City. Deshalb ist auch dieses Bild auf der mexikanischen Flagge.

auf diesem Bild sieht man den indigenen Präsidenten Benito Juarez, der ganz viel für die Indigenen getan hat..nach ihm ist u.a. auch der Flughafen benannt.

auf diesem Bild sieht man die Taufe eines Indigenen, die ja nicht ganz freiwillig zu sein schien.

Vor dem Schloss ist ein wunderbarer Garten, von dem man einen tollen Blick auf die Stadt hat..

Im anderen Gebäude findet man Räume, Bilder und Gegenstände aus der Zeit von Maximilian von Habsburg , den Napoleon III. einfach mal zum Kaiser von Mexico ernannt hat. Er lebte hier in Saus und Braus, während die mexikanische Gesellschaft darben musste.

von hier oben kann man auf die Reforma schauen, die Straße, die bis in die Stadt führt und an  Prachtstraßen in Europa erinnern soll. 

Auch hier sind sehr schöne Gartenanlagen zu bestaunen.

Nach fast 3 Stunden gehe ich gemütlich nach Hause. Heute ist es

recht ruhig hier im Bosque.

Museo de Bellas Artes

Nachdem ich 3Tage mehr oder weniger Zuhause war und die meiste Zeit am Schreibtisch verbracht habe, dachte ich, es wäre doch mal toll, in der Woche in die Stadt zu fahren..Leider werden im Moment alle Ecobici - Stationen auf neue Fahrräder und ein neues System umgerüstet, so dass alle Stationen in meinem Barrio nahezu abgebaut sind , so dass ich wieder auf die Metro umsteigen muss. Sie haben aber versprochen, möglichst zeitnah die Stationen mit den neuen Rädern einzurichten...Das wäre schön, denn ich habe mich wirklich ans Radfahren gewöhnt. Aber auch hier wird meine Metro -Linie gerade umgebaut, so dass ich nur bis zu einer gewissen Haltestelle fahren kann und dann laufen oder umsteigen muss, um in die Stadt zu kommen...Aber die Metro ist in der Woche recht leer, zumindest am Vormittag..ich steige am Alamedapark aus und sehe um ersten Mal , dass hier auch eine Beethoven - Statue steht.

Im Park ist es heute verhältnismäßig ruhig und auch am Museum gibt es keine Schlange. Da der Eintritt am Sonntag frei ist, sind die Museen sonntags immer sehr voll. Aber ich komme mit meinem Lehrerausweis sowieso umsonst rein.

Im Dezember war ich mit meinen Kollegen im Theater von Bellas Artes, um ein Folkloreballett zu sehen. Es gibt aber auch ein Museum, das ich nun zum ersten Mal besuche.Es sind aktuell 2 Ausstellungen drin. Zum einen einige Murales von Rina Lazo, einer Künstlerin aus Guatemala, die hier in México Stadt gewirkt hat. Im Museum ist ein riesiges Mural ausgestellt, das sehr von der Maya Kultur geprägt ist.

da ich grad einen Krimi darüber gelesen habe, ist es besonders spannend für mich, aber man müsste sich noch intensiver mit der Mayakultur beschäftigen.

Daneben befindet sich eine Gastausstellung aus Rotterdam mit dem Thema Surrealismus...Mit vielen Bildern kann ich nichts anfangen, aber es sind auch Bilder von Dali, Magritte und einigen mexikanischen Künstlern zu sehen, die ich sehr interessant finde.

insgesamt ist das Gebäude sehr interessant, da an den Wänden riesige Murales hängen, u.a. auch von Diego Riveira, der in vielen seiner Werke den Übergriff der Spanier und die Vermischung der Kulturen sehr kritisch und tw. sogar zynisch darstellt..

das nächste Bild hat den Titel " die Weltherrschaft des Menschen" und es sind viele kritische Segmente mit vielen Szenen aus der Menschheitsgeschichte dargestellt..sicherlich bräuchte man eine Erklärung zu dem Bild.

Danach gehe ich in die Stadt, um noch Bastelkram für die Schule einzukaufen ..Als ich zum Zocalo komme, sehe ich dort einen riesigen Markt der Indigenen...Wunderbares Kunstgewerbe von Taschen, Schuhen , ebenso bestickte Blusen und Taschen komplettieren das Sortiment. Es ist eine Augenweide.

es ist auch eine Bühne für Veranstaltungen aufgebaut, auf der Bühne hängen viele Scherenschnitte.

da in einem Monat der Unabhängigkeitstag ist, kann man in meinem Lieblingsbastelladen schon alle möglichen Accessoires in den Nationalfarben kaufen, ebenso gibt es bereits Sachen für den Dia de los Muertos, der ja erst am 1. November ist, aber bei Aldi gibt es ja auch schon im September Dominosteine. 

Da das Wetter im Moment herbstlich ist und kühl, gehe ich dann zurück zur Metro. Auf dem Weg dorthin fängt es schon wieder an zu regnen, aber ich komme trocken nach Hause.

Abschied von Thomas und Elvis, der Film

Am Freitag war der letzte Tag von Thomas hier in México  und wir waren nochmal nett frühstücken ,

am späten Nachmittag sind wir dann zum Flughafen gefahren und es war so viel Verkehr, dass wir eine Stunde gebraucht haben. Die Abfertigung ging recht fix und sonst hat wohl auch alles gut geklappt...

Auf dem Weg nach Hause war , wie fast jeden Abend, ein heftiges Gewitter.. glücklicherweise saß ich im Bus, denn zurück bin ich mit Metro und Bus gefahren.

Da ich noch eine Kinokarte hatte , bin ich gestern in den Elvis-Film gegangen..

Im Internet habe ich viele kritische Stimmen gelesen, aber mir hat der Film gut gefallen. Er schildert zum Einen die Moral der Zeit, die Situation in den USA in Bezug auf die Rassentrennung und die Kennedyphase und natürlich auch die Schattenseiten , ähnlich wie in " Walk the Line" , der das Leben von Jonny Cash erzählt..ich fand ihn auf jeden Fall sehenswert ..

Besuch im Hospital Español

Seit 3 Wochen sehe ich einen Riss auf meinem rechten Auge...so eine Art dunklen Schleier und wenn man so schweinealt ist, macht man sich so seine Gedanken..grüner Star, grauer Star, Netzhautablösung etc...ich beschließe , es nun doch nachsehen zu lassen, denn bis ich wieder in Deutschland bin, dauert es noch ne Weile. Ich checke die Liste der Ärzte, die von der Botschaft empfohlen werden und rufe einfach einen an. Ich bekomme einen Termin und da ich bereits vor unserem Urlaub dort angerufen hatte, hatte ich bereits diese Woche einen Termin.. Thomas und ich fahren mit dem Uber ins feine Polanco in das Hospital Español und ich bin überrascht, wie modern und High Tech die Behandlung ist. Sie machen einen Komplettcheck meiner Augen mit modernster Technologie und der Arzt kommuniziert in feinstem Englisch mit mir.. die Voruntersuchung schaffe ich auf Spanisch, aber diese ganzen Fachbegriffe sind selbst auf Englisch eine Hürde. Er tropft meine Augen, um die Pupillen zu vergrößern, kann aber nichts feststellen. Er sagt, dass lediglich starke Lichteinflüsse das verursachen und eine  erhöhte Flüssigkeit im Auge. Ich brauche mir keine Gedanken zu machen und bin erleichtert. Ich zahle 60€ für die Behandlung und bin höchst überrascht über den tollen Service und die professionelle Untersuchung...

Zu Fuß laufen wir zurück, ich habe ein bisschen Probleme mit dem Sehen , bin aber nun beruhigt und weiß nun, dass die medizinische Versorgung greifbar ist...ein sehr beruhigendes Gefühl...

Noch eine Woche in der Stadt

Nach der Hitze von Puerto genießen wir die kühlen Temperaturen in der Stadt, genießen die Kühle im Chapultepec 

und erholen uns weiter...am Dienstag gehen wir nochmal zum Spanier und essen eine Paella und eine Milanesa, dazu gibt es einen Rotwein und zum Abschluss einen Mezcal..

wir fahren hoch nach Lomas Verdes und ich zeige Thomas den Campus und die Schule. Ein nettes Gespräch mit Ricardo , unserem Hausmeister und Omar, unserem It-ler, die beide schon wieder busy sind, geben mir  das Gefühl, dass ich  bereits  ein Teil der Humboldtfamilie bin..

Die letzten Tage in Puerto Escondido

Es wird jeden Tag wärmer und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.. allein wenn man rausgeht, schwitzt man...

Unsere Putzfrau kommt jeden Morgen und bringt neue Handtücher oder putzt irgendwas. Ebenso wird der Pool regelmäßig gereinigt. Nur das WLan ist sehr instabil.. 

Am 4. August feiern wir Thomas ' Geburtstag und gehen , wie jeden Spätnachmittag, am Strand joggen.. aber es zieht ein krasses Gewitter auf.. es beginnt zu blitzen und zu donnern, aber nach 1Stunde sitzen wir in einem Restaurant am Strand und essen Fisch, dazu trinken wir einen leckeren Mojito..

am Samstag , den 6. August , fliegen wir zurück in die Stadt, wo die Luft gleich schlechter ist, aber es ist deutlich kühler..

Adios Puerto Escondido