Seit 2 Wochen gibt es in México eine heftige Hitzewelle..Selbst in der Stadt ist es weit über 30 Grad...Diese letzte Woche war auch nochmal sehr anstrengend. Da die Bund- Länder - Inspektion im Oktober ansteht, müssen jetzt vorher mehrere Evaluationsbögen ausgefüllt werden. Das war am Dienstagnachmittag in der Secundaria und ging bis halb 5, ein sehr kräftezehrender Tag. Am Mittwoch hat sich in der Nachmittagskonferenz die neue technische Leiterin der Schule vorgestellt und es gab immerhin ein gutes Mittagessen von der Schule...
Am kommenden Freitag ist unser letzter CTE in diesem Schuljahr, den wir selbst gestalten können. Da von der Sl keinerlei Impulse oder Ideen kommen, haben wir 4 Mädels uns angeboten , den Tag zu gestalten, der hoffentlich richtungsweisend für das neue Schuljahr sein soll. So haben wir uns am Donnerstag Abend bei mir getroffen und den Tag vorbereitet. Es war sehr arbeitsintensiv, aber auch effektiv, wobei es schon krass ist, dass wir normale Kolleginnen die Aufgaben der Sl in die Hand nehmen müssen, damit etwas passiert bzw. sich verändert. Am Freitag war dann das traditionelle Fußballspiel zwischen den Lehrern und den Schülern bei unfassbarer Hitze.
Danach brechen viele Sechstklässler in Tränen aus, denn es ist ihr letzter Tag..sie fliegen am Sonntag für 2 1/2 Wochen nach Deutschland und wenn sie zurück sind, beginnen die Ferien. Theatralisch sein, das können die Mexikaner gut, leider ist es oft nicht authentisch .
Wir fahren nach Hause und die deutsche Fraktion trifft sich im Playitas , wie fast jeden Freitag.
Dieses Mal fahren alle früh nach Hause, ich gehe früh schlafen, denn ich will noch einmal nach Acapulco.
Um 6.00 wache ich auf, dusche und bestelle mir einen Uber. Es ist noch kaum Verkehr und ich sitze bereits um 7.30 im Bus nach Acapulco, nachdem ich am Busbahnhof gefrühstückt habe. Um halb eins bin ich dort. Es ist Saunaluft. In Acapulco ist es immer viel heißer und feuchter. Ich laufe dieses Mal vom Busbahnhof an den Strand , weil ich noch den Parque Papagayo besuchen will. Hier laufen Affen herum und man sieht und hört viele exotische Vögel..
Ich habe eigentlich vor, in die Stadt zu laufen, es sind 3 km, aber es sind über 35 Grad...ich nehme den Bus, der völlig heruntergekühlt ist und fahre zum Zócalo, wo ich erst mal ein Eis esse. Obwohl Acapulco ein Touriort ist, sind die Preise recht klein. Der Ort , der bestimmt einmal voller Glanz war, ist zu einem heruntergekommenen Ort mit billigem Massentourismus geworden, mit viel Dreck und Armut , aber bestimmte Ecken haben ihren Charme. Im Hafen liegen die Yachten der Reichen und Schönen, dennoch ist es an der Promenade schmutzig und die Armee ist vor Ort mit vorgehaltener MP.
Ich entscheide, zum Hotel zu laufen, aber da es auf dem höchsten Felsen liegt, ist es eine Challenge, bei diesen Temperaturen den Berg hochzulaufen..hier war ich im Februar schon mal, es ist wirklich ein Traum, jedes Zimmer führt direkt auf die Terrasse hinaus mit Blick auf den Pazifik.
Ich ziehe mich direkt um und springe in den Pool..was für eine Erfrischung.
Nach 2 Stunden fängt es heftig an zu regnen. Aber ich kann vor meinem Zimmer trocken auf der Terrasse sitzen und schaue auf den Pazifik.
Es gibt Wetterleuchten über dem Meer , das sieht schon toll aus. Das ganze Ambiente ist aus der Zeit gefallen. Es ist alles mindestens 50 Jahre alt und müsste dringend renoviert werden, aber das Hotel hat seinen Charme. Im Zimmer steht eine leere Karaffe und der Mann von der Rezeption füllt sie mit Wasser . Um 19 Uhr gehe ich im hoteleigenen Restaurant essen und ich bekomme für unter 10 € einen leckeren Burger mit Pommes, den ich nach all den Taccos mal wieder brauche.
Um 20 Uhr bin ich die einzige Gästin auf der Terrasse . Plötzlich fällt ein Stuhl um und Waschbären klettern auf die Tische , um nach Essbaren zu suchen. Zeit, zu gehen.
Als ich später auf meiner Terrasse sitze und dem Rauschen des Pazifiks lausche und meinen Krimi lese, rast plötzlich ein Waschbären auf meinen Tisch zu und möchte meine Chips stibitzen, aber ich bin schneller und verziehe mich auf mein Zimmer.