Freitag, 28. Oktober 2022

Letzte Schulwoche und Dia de los Muertos

Nun ist das erste Quartal auch bei uns geschafft. Die Kids waren echt auf und auch wir benötigen Ferien. Am 1. November wird der Dia de los Muertos in Mexico riesig gefeiert und bei uns in der Schule eben endlich mal wieder ganz groß in Präsenz. Jedes Jahr wird an 2 berühmte verstorbene Personen aus der deutschen und der mexikanischen Kultur gedacht..das ist schön. Dazu werden Altäre aufgebaut, die sehr liebevoll gestaltet werden..Für die deutsche Seite ist es Eric Carle, der die kleine Raupe Nimmersatt geschrieben hat. So werden auch die Wochentage dargestellt, denn an jedem Tag frisst die kleine Raupe etwas anderes.

dazu wird Papel Picado aufgehängt, das ist dieses ganz dünne bunte Papier, in dem Muster von Skeletten und anderen Figuren vom Dia de los Muertos abgebildet sind. Dieses kann man überall für ein paar Pesos kaufen, ich habe damit auch meine Klasse dekoriert. Der Altar ist ebenfalls mit Calaveras dekoriert, das sind die Totenköpfe aus Zuckerguss oder Schokolade. Auch mit Tagetes, das sind die Blumen, die die Seelen der Verstorbenen herbeilocken sollen. Die Kinder meiner Klasse bringen Fotos von verstorbenen Familienmitgliedern mit, die sie ebenfalls auf den Altar legen..Dazu gibt es das Pan de Muerto, ein mit Zucker bestreuter Kuchen, den es im Moment überall zu kaufen gibt und den es für jedes Kind gibt. Es ist so wie der Berliner zu Rosenmontag..
In der 3.und 4. Stunde gehen wir mit den Kindern in die Turnhalle, wo der Tag mit Theaterstücken und Tänzen zelebriert wird. Es ist eine  großartige Veranstaltung.. der Kindergarten führt die Raupe Nimmersatt auf .Die älteren Schüler aus der 6. Klasse stellen die mexikanische Künstlerin, an die in diesem Jahr gedacht wird,  in einem Theaterstück vor. Es sind großartige Kostüme und viel kleine Details, tolle Musik und großartige Masken.
Im Humboldt Forum wird jeder Lehrer durch den Kakao gezogen, indem auf liebevolle Art erzählt wird, wie der Tod ihn holt. Frau Fendita wird auch vom Tod in der Schule heimgesucht , sie erschreckt sich zu Tode in der Schule und die Schüler vermissen sie so sehr..

Für uns Europäer und Deutsche klingt das alles sehr makaber, aber es ist eine sehr liebevolle Art, der Verstorbenen zu gedenken . Viele  Kinder kommen  als Skelett verkleidet in die Schule und es ist eine sehr schöne Tradition. In den Geschäften, Kneipen sieht man kleine Altäre und überall in der Stadt sind Tagetes in Blumentöpfen oder in öffentlichen Anlagen zu sehen..
Heute, am Freitag haben die Kinder bereits frei und wir haben unseren monatlichen CTE, Consejo Tecnico Escolar, an dem wir dieses Mal von einer Sicherheitsfirma von den Risiken in diesem Land, über die Machenschaften der Narcos( das sind die Kartelle) und über Amokläufe in Schulen informiert werden. Das ist ganz schön beklemmend und einige verlassen die Veranstaltung, weil sie es nicht aushalten, aber das Thema ist ja nicht neu und ich hatte bereits im letzten Jahr vor meiner Ausreise ein Sicherheitstraining dazu in  Bonn. Dennoch ist es beklemmend und man wird noch einmal neu sensibilisiert. Es geht um Expressentführungen und Überfälle an der Autobahn mit Maschinenpistolen etc. Aber all das kann auch in Deutschland passieren, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist , wobei die Kriminalitätsrate hier schon deutlich höher ist, was jeder weiß. 
Nach der Schule stehen wir ewig im Stau und mit ein paar Kollegen sitzen wir auf Kikkis Terrasse und lassen das 1. Quartal gemütlich mit Bier und Chips ausklingen..und gehen in die Herbstferien..

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